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ETFWorld Interviews: Nima Pouyan Head Invesco ETF Switzerland & Liechtenstein

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Nachhaltiges Handeln prägt unser Leben. Dies sollte sich auch in unserem Portfolio wiederspiegeln...

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13. September 2019  ETFWorld – All rights reserved 


ETFWorld: ETF mit Fokus auf Nachhaltigkeit (ESG) werden reihum lanciert, weshalb auch von Invesco?

Nima Pouyan:   Sozial verantwortliches Investieren wird immer beliebter. Sowohl neue Anbieter als auch etablierte Unternehmen bringen ständig neue Produkte auf den Markt, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Durch die schiere Bandbreite an Anlagestrategien und den Mangel an einheitlichen Definitionen, müssen sich Anleger zunächst ihrer eigenen Ziele bewusst werden, um im zweiten Schritt zu verstehen, was ein Fonds überhaupt erreichen will und auf welchem Weg. Erst dann kann der Anleger entscheiden, ob der Verwalter des Fonds über die notwendige Expertise verfügt.

Invesco beispielsweise besitzt umfassende Erfahrungen auf dem Gebiet und entwickelt seit mehr als 30 Jahren ESG-Lösungen mit dem Ansatz Anleger konsequent in den Mittelpunkt zu stellt. Da ESG über alle Anlageklassen und -strategien hinweg zunehmend zu einem wichtigeren Bestandteil des Anlageprozesses wird, widmen wir uns im Unternehmen  dem ESG-Thema auf ganzheitlicher Ebene. Wir haben eine eigene globale Plattform zur Stimmrechtsausübung entwickelt und sind überzeugt von der Wirkungskraft und der Verantwortung von einer aktiven Eigentümerschaft (Active Ownership), dem Dialog mit Unternehmen (Engagement) und anderen Aufsichtsinstrumenten. Diese Überzeugungen gelten auch für unsere aktiven und passiven Anlagestrategien einschliesslich ETFs.

ETFWorld: Welche Zielsetzung haben die Nachhaltigkeits-ETFs von Invesco und was unterscheidet sie von den Produkten der Mitbewerber?

Nima Pouyan: Im Juni haben wir drei ETFs als massgeschneiderte Variante der MSCI-ESG-Universal-Indizes auf den Markt gebracht. Diese ETFs bilden entweder US-amerikanische, europäische oder weltweite Aktienwerte ab. Die passiven Invesco MSCI ESG Universal Screened UCITS ETFs bieten Anlegern Positionen in Aktien, welche historisch stark mit den breiter angelegten MSCI-Benchmarks korreliert.

Viele Anleger werden auch vom ESG-Momentum der ETFs angesprochen. Die Indizes sind so gestaltet, dass sie nicht nur die problematischsten Geschäftspraktiken bewusst ausschliessen, sondern auch Unternehmen mit einem tragfähigen ESG-Profil und einer klaren Tendenz zur Verbesserung dieses Profils stärker gewichten. Darüber hinaus haben wir die ETFs durchgehend konkurrenzfähig kalkuliert und können sie zu laufenden Gebühren ab nur 0,09 % pro Jahr anbieten, da wir überzeugt sind, dass Anleger für ESG Produkte nicht mehr zahlen sollten.

ETFWorld: Können Sie uns Einblick in die Methodik respektive die Strategie ihrer ESG-ETFs geben?

Nima Pouyan: Für die Invesco MSCI ESG Universal Screened UCITS ETFs haben wir mit MSCI zusammengearbeitet, um unsere Versionen auf Basis ihrer ESC-Universal-Indizes zu entwickeln. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal sind die zusätzlichen Ausschlusskriterien, die für die meisten Anleger eine besonders grosse Rolle zu spielen scheinen.

Unsere Indizes auf Basis der breiter gefassten MSCI-Indizes schliessen Aktien von Unternehmen aus, die in den vergangenen drei Jahren im Mittelpunkt ernsthafter ESG-Kontroversen standen.Auch werden alle Titel ausgeschlossen, die mit Waffen jeglicher Art (umstritten, konventionell, nuklear), Ölsand, Kraftwerkskohle oder Tabak in Verbindung stehen.

Nach diesem Screening-Prozess wird für jeden verbliebenen Titel ein ESG-Score vergeben, der sich aus der MSCI-Einschätzung des aktuellen ESG-Status eines Unternehmens und der ESG-Entwicklungsprognose für dieses Unternehmen zusammensetzt. Auf Basis dieses ESG-Scores werden die zulässigen Wertpapiere im Index anschliessend neu gewichtet.Damit werden Aktien, die auf einem positiven ESG-Verhalten beruhen, genauso berücksichtigt wie Unternehmen, die ihr Verhalten kontinuierlich verbessern. Der Index wird zweimal jährlich neu bewertet.

Die ETFs investieren physisch in die Aktien im Index, was besonders wichtig ist, da wir über Stimmrechte verfügen. Die Stimmrechtsausübung ist ein integraler Bestandteil unseres Anlageprozesses bei allen aktiv und passiv verwalteten Strategien. Der Stimmrechtsvertreter des passiven ETFs folgt grundsätzlich der Stimme des Mehrheitsaktionärs aller aktiven Titel, die von Invesco gehalten werden. So können wir unsere Expertise aus dem aktiven Aktiengeschäft optimal verbinden mit den Überprüfungen der Stimmrechtsausübung, die unsere Investment-Teams durchführen.

ETFWorld: Wird Nachhaltigkeit nur durch Ausschlusskriterien erreicht?

Nima Pouyan: Verantwortungsbewusstes Investieren hat sich in den vergangenen Jahrzehnten laufend weiterentwickelt. Anleger können nun aus einer ganzen Reihe von Konzepten wählen, deren Philosophie und Ziele zu ihren eigenen Vorstellungen passen. Die ersten Konzepte dieser Art beruhten auf einem simplen Ausschlussverfahren von Geschäftspraktiken, die zu der Zeit als am problematischsten betrachtet wurden. Andere Konzepte beruhen zumindest in Teilen auf dem Best-in-Class-Prinzip und bilden nur Unternehmen ab, die einen hohen oder den höchsten ESG-Wert aufweisen. Zurzeit geht der Trend zur vollständigen Integration von ESG-Kernkriterien in den gesamten Investitionsprozess.

Ein Hauptziel beim ESG-Investment ist es, Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern, das Bewusstsein für wichtige Themen zu stärken und so eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Veränderung ist nicht einfach, sondern verlangt Engagement. Dies lässt sich am besten über die Zusammenarbeit von Unternehmen mit ihren Anteilseignern bewerkstelligen. Deshalb reichen einfache Ausschlusskriterien kaum aus, auch wenn sie weiterhin eine wichtige Rolle für Anlagekonzepte spielen werden.

ETFWorld: Gibt es einheitliche Ansätze zur Quantifizierung von ESG-Kriterien?

Nima Pouyan: Es gibt keinen universellen Ansatz zur Einstufung oder Wertermittlung von ESG-Faktoren. Diese lassen sich aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten und variieren je nach Land und Branche. Zudem muss ein ESG-Faktor wirtschaftlich relevant und generell wichtig sein, um für die Bewertung infrage zu kommen. Deshalb ist es auch entscheidend, dass Analysten ESG wirklich verstehen. Sie müssen in der Lage sein, Risiken und Chancen in den richtigen Faktoren zu identifizieren. Denn sie sind theoretisch diejenigen, die ein Unternehmen am besten kennen. Bei uns definiert jede Anlageklasse und jedes Team selbst, was für die eigene Investitionsphilosophie wichtig ist.

ETFWorld: Wie viele Nachhaltigkeits-ETF hat Invesco derzeit im Angebot und gibt es weitere in Planung?

Nima Pouyan: Unsere ESG ETFs haben ganz unterschiedliche Ziele und bieten Anlegern so die Gelegenheit, sich für das Konzept zu entscheiden, das ihren persönlichen Anforderungen entspricht.Im europäischen Raum gelistete ETFs haben wir bisher drei Invesco MSCI ESG Universal Screened UCITS ETFs entwickelt, mit denen Anleger einAktien-Exposure erzielen können.

Unser aktuelles ESG ETF Angebot in Europa ist erst der Anfang. Weitere werden folgen, da wir bestrebt sind die Bedürfnisse der Anleger weiterhin zu erfüllen.

Quelle: ETFWorld.ch


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